Evangelische Schule Neuruppin
- Grundschule, Oberschule und Gymnasium -
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Pädagogische Schwerpunktsetzung (Profil): Schulprofil

"Lernen vor Gott und in der Lebenswirklichkeit"

Standortbestimmungen zum evangelischen Profil an der Evangelischen Schule Neuruppin


Der Auftrag der Evangelischen Schule ist im Evangelium von Jesus Christus begründet. Die Evangelische Schule Neuruppin will die Freiheit, Gemeinschaft und Verantwortung erkennen lassen, zu denen Jesus Christus befreit. (In Anlehnung an §1 KSG). Aus diesem Auftrag ergibt sich das ganz besondere Schulprofil der Evangelischen Schule Neuruppin.

Beschluss des Kuratoriums und des Gemeinsamen Ausschusses vom Mai 1997:

Unsere Schule ist ein evangelisches Gymnasium. Als eine von der Evangelischen Kirche getragene Schule ist die Evangelische Schule Neuruppin offen auch für den Zugang von Kindern ohne christliche Sozialisation. Ebenso ist sie für alle sozialen Schichten sowie für ausländische Kinder zugänglich.
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen zu freundlichen und selbstbewussten Menschen heranwachsen, die über eine gute Allgemeinbildung verfügen und die Qualität ihrer Schule auch nach außen bezeugen. Wir sind keine Eliteschule im sozialen konfessionell-kirchlichen oder nationalen Sinn (offener Zugang), wir sind es bezogen auf unsere Ansprüche an uns selber, unsere Motivation und unsere Konzeption im Spektrum der brandenburgischen Schullandschaft.
Zu den Aufgaben der Schule gehört es, die Schülerinnen und Schüler für ethisch-soziale Fragen zu sensibilisieren und Haltungen und Verhaltensweisen einzuüben, die zu einem sinnerfüllten Leben in ihren individuellen und gesellschaftlichen Bezügen helfen. Unsere schulische Erziehung soll die Schülerinnen und Schüler befähigen, die christliche Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu entdecken und so weit wie möglich in die persönliche Lebensorientierung hineinzunehmen. Auch in diesem Sinn soll sich unsere Schule als Schulgemeinde entwickeln und Lebens- und Wertorientierung vermitteln. Daraus wächst die christliche Orientierung und Prägung des Schulklimas. Leben und Lernen in der Schulgemeinschaft bedeutet auch, Schule als Lebensräume im christlichen Sinne wahrzunehmen, also: Mitschülerinnen und Mitschüler nicht als Konkurrentinnen und Konkurrenten, sondern als gleichberechtigte Nachbarinnen und Nachbarn zu verstehen und zu akzeptieren, was Gewaltlosigkeit in Sprache und Verhalten einschließt. Das Verhältnis zwischen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern soll sich von beiden Seiten her als Partnerschaft gemeinsamer Arbeit entwickeln, die bei unterschiedlicher Aufgabenstellung für Lehrerschaft und Schülerschaft von gegenseitigem Vertrauen getragen wird. Das Erfahren von Wärme und Nächstenliebe fördert die Fähigkeit und die Bereitschaft, Konflikte und Probleme gewaltfrei zu lösen.
Andachten, Schulgottesdienste, Religionsunterricht, Morgenbesinnung und Teilnahme am kirchlichen Leben sollen die christliche Orientierung und Prägung unserer Schule immer wieder unterstützen und zu ihr führen. Dazu ist die Einübung in allgemein anerkannte Werte der Gesellschaft wie Toleranz, Offenheit soziale Sensibilität und Identität, bezogen auf den Menschen als gesellschaftliches Wesen, sowie in demokratische Lebens- und Verhaltensweisen unverzichtbar. Zu den häufig beklagten Problemen von und mit Jugendlichen gehören der Verlust sozialer Bindungen sowie mangelnde Korrespondenz mit einer Wertegemeinschaft, von der sich die Jugendlichen getragen fühlen. Die Eröffnung einer christlichen Lebensperspektive und das Angebot sozialer Kommunität im Raum der Kirche sollen Bindungslosigkeit von Jugend1ichen entgegenwirken. Die Verknüpfung reformpädagogischer Ideen mit einem christlichen Menschenverständnis ist für uns wichtig. Zur pädagogischen Arbeit gehört daher eine Öffnung nach innen und außen, offenere Unterrichtsformen und ein vielfältiges Angebot von Arbeitsgemeinschaften - speziell im musischen und sportlichen Bereich - tragen ebenso dazu bei wie Projekttage und -wochen, das diakonisch-soziale Praktikum und die Pflege von Schulpartnerschaften. Freiheit und Selbstständigkeit im Denken und Handeln, Emanzipation und Selbstbestimmung sollen nicht zur eigenen Identitätssicherung und Machtbehauptung auf Kosten des Mitmenschen dienen, sondern befähigen, in Gemeinschaft zu leben und Verantwortung füreinander zu übernehmen. Wir wollen an unserer Schule Selbstverantwortung und gegenseitiges Vertrauen stärken. Auch darin soll unsere Schule für alle Beteiligten, also für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern als offene Tür zu Christsein und Glauben erlebbar werden. Eine "Offene Tür" als Angebot einer christlichen Lebensperspektive schließt Indoktrination sowie Erzeugung einer Anpassungsmentalität aus und bedarf einer ökumenischen Weite des christlich-kirchlichen Horizonts.
In einem ständigen Prozess muss sich die Schulgemeinde damit auseinandersetzen, wie der Anspruch, eine christliche Schule zu sein, mit Leben erfüllt und umgesetzt werden kann.

 
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