Pädagogische Schwerpunktsetzung (Profil): Geistliches Profil
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Kor 13,13)
Entsprechend diesem Wort des Apostels Paulus ist es seit der Gründung unserer Schule das Anliegen unserer pädagogischen Arbeit, eine Bildung zu vermitteln, die auf den ganzen Menschen zielt: auf sein Denken und Handeln, auf seine Freiheit und seine Verantwortung, auf seinen Verstand und seinen Glauben. Darum geht es uns im pädagogischen Handeln mit den Schülerinnen und Schülern immer auch um ein bestimmtes, vom christlichen Glauben geprägtes Bild vom Menschsein. Denn wir verstehen uns selbst als geprägt von einer Kultur, deren Geschichten von der Freiheit und der Würde des Menschen sprechen und von dem Geheimnis des Lebens, dessen Name Gott ist. (So wie die Schöpfungsgeschichte etwa, die nicht nach den Regel und den Gesetzen der Natur fragt, sondern davon erzählt, dass alles Leben einen guten Anfang und einen guten Grund hat. Oder wie die großen Hoffnungsbilder der Propheten, die von einem Land träumen, in dem denen, die unter den Lasten des Lebens erblindet und verstummt sind, Augen und Ohren übergehen werden vor Freude.) Das Vertrauen und die Kraft jenes suchenden Glaubens, der uns in der jüdisch-christlichen Tradition begegnet, versuchen wir selbst im Miteinander an unserer Schule zu leben.
Dabei ist die tägliche Morgenstation so etwas wie der geistliche Grundschlag unseres gemeinsamen Arbeitens. Am Beginn jedes Schultages gestalten Lehrkräfte und Schüler/innen eine etwa 10minütige Andacht, die in der Regel aus einem geistlichen Impuls besteht (eine kurze Geschichte, ein Bibelwort, ein Gedicht, eine mediale Nachricht, die zu denken gibt, o. a.) und dem abschließenden gemeinsam gesprochenen Klassensegen, den jede Klasse sich zu Beginn eines Schuljahres wählt.
Das wöchentlich auf unserer Schulhomepage veröffentlichte „Wort zur Woche“ will die geistliche Dimension unseres gemeinsamen pädagogischen Handelns hervorheben und besteht zumeist aus einem kurzen geistlichen Text (Gedicht, Zitat, Bibelwort o.ä.). Gelegentlich wird es ergänzt durch eine Geschichte, eine Bildmeditation oder einen ausführlicheren geistlichen Text als Anregungen für eine mögliche Morgenstation.
Die monatlichen Andachten bzw. Gottesdienste werden jeweils von einer Klasse bzw. einem Oberstufenkurs unter Anleitung der/des Klassenlehrers/in und unter Hilfestellung des/der Religionspädagogen/in bzw. des Schulpfarrers in der Klosterkirche gestaltet. Auf möglichst jugendgerechte Weise werden in diesen Andachten sowohl Themen des Kirchenjahres (Advent/Weihnachten, Buß- und Bettag, Passion/Ostern, Himmelfahrt) als auch des Schuljahreskreislaufes gestaltet (Beginn und Abschluss des Schuljahres, Reisesegen zu den Klassenfahrt- oder Projektwochen u.a.).
Zum Ende jedes Schuljahres finden an unserer Schule zudem die jährlichen Religionspädagogischen Tage statt. An den beiden letzten Tagen eines Schuljahres haben alle Klassen und Kurse noch einmal die Möglichkeit, über den in der Grundschule und der Sekundarstufe I obligatorischen Religionsunterricht hinaus gemeinsam und intensiv an grundlegenden religionspädagogischen Themen zu arbeiten, wie etwa der Geschichte des Judentums, dem interreligiösen Dialog, ethischen Fragestellungen oder symboldidaktischen Zugängen zu kirchlichen Räumen.
Ergänzt werden all diese geistlichen Rhythmen unseres Hauses zudem durch begleitende Gesprächsangebote unserer Sozialpädagoginnen und unseres Schulpfarrers. Diese richten sich vor allem an das Kollegium sowie unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch an ihre Eltern und Familien und finden sowohl als Einzel- als auch als Gruppengespräche in einem stets geschützten und vertrauensvollen Rahmen statt.
All diese Formen gemeinsamen geistlichen Lebens bereichern und vertiefen unser tägliches Tun auf heilsame Weise, denn
„Lernen ohne Liebe macht blind und
Lehren ohne Liebe macht müde.“ (Klaus Goldkuhle)
Markus Schütte,
Schulpfarrer
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